Category: Beratung und Moderation für Teamwork und Unternehmens­kultur

Feedback, das verbindet

Feedback – Schlüssel zu Leistung und Verbindung

Gutes Feedback ist mehr als ein Führungsinstrument. Es ist eine zentrale Voraussetzung für persönliche Entwicklung, Teamleistung – und für ein starkes Miteinander.

Rückmeldung hilft uns zu erkennen, was funktioniert, was nicht – und warum. Gleichzeitig ist Feedback auch ein Zeichen von Wertschätzung: „Ich nehme dich wahr, was du tust ist relevant.“ In gut funktionierenden Teams wird Feedback nicht als Pflichtübung verstanden, sondern als Teil einer lebendigen, gemeinsamen Lernkultur.

Doch so selbstverständlich das klingt – in der Realität ist Feedback oft ein heikles Thema.

Warum viele Feedback vermeiden – und was das kostet

Viele Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass Feedback eher trennt als verbindet.

Ein kritischer Kommentar? Schnell als Angriff verstanden. Eine gut gemeinte Rückmeldung? Wird mit Rechtfertigung oder Rückzug beantwortet.

Die Folge:

• Feedback wird ganz vermieden

• Es bleibt bei vagen Aussagen wie „alles gut“

• Wichtige Themen werden nicht angesprochen

Das kostet nicht nur Leistung. Es untergräbt auch das Vertrauen – und verhindert echtes Wachstum.

Dabei gibt es einen Weg, wie Feedback wertschätzend, klar und verbindend sein kann: das 4-W-Modell aus der Gewaltfreien Kommunikation.

Feedback geben mit den 4 W – Klar und verbindend

Das 4-W-Modell hilft, Feedback so zu formulieren, dass es weder angreift noch beschönigt. Es besteht aus vier klar unterscheidbaren Schritten:

1. Wahrnehmung

Was habe ich beobachtet – ganz konkret, ohne Bewertung?

Beispiel: „Du hast bei der Präsentation dreimal dein Konzeptblatt zur Seite gelegt und dann nochmal neu begonnen.“

2. Wirkung

Wie hat das auf mich oder andere gewirkt?

Beispiel: „Ich hatte den Eindruck, dass du unsicher warst und das hat mich etwas nervös gemacht.“

3. Wichtigkeit

Warum ist mir das wichtig?

Beispiel: „Mir ist es wichtig, dass wir als Team souverän auftreten, gerade bei Kundenterminen.“

4. Wunsch

Was wünsche ich mir konkret für die Zukunft?

Beispiel: „Ich fände es hilfreich, wenn du dir vorher eine feste Struktur überlegst und dabei bleibst.“

Durch diese Struktur wird Feedback nachvollziehbar. Es bleibt beim Ich, macht die eigene Perspektive sichtbar – und öffnet Raum für Dialog.

Die Wirkung: Feedback, das nicht trennt – sondern verbindet

Wer die 4 W anwendet, vermeidet typische Stolperfallen:

Keine Pauschalurteile („Du bist immer so…“)

Keine verdeckte Botschaft („Ich sag ja nur…“)

Keine Besserwisserei („Mach’s einfach wie ich…“)

Stattdessen entsteht ein Raum, in dem Rückmeldung zur Beziehungspflege wird.

Feedback wird zur Brücke – nicht zur Barriere.

Ob im Team, in der Führung oder unter Kolleginnen und Kollegen:

Wer Feedback auf diese Weise gibt, stärkt nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch das Vertrauen.


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Die fünf Dysfunktionen eines Teams – Was Zusammenarbeit wirklich behindert

Warum Teams scheitern – und was man dagegen tun kann

Die fünf Dysfunktionen eines Teams sind ein Modell, das zeigt, warum Zusammenarbeit in vielen Organisationen nicht das Potenzial entfaltet, das eigentlich möglich wäre. Patrick Lencioni hat mit diesem Konzept ein klares Bild geschaffen, wie leistungsfähige Teams systematisch aus dem Takt geraten, und wie Führung dem entgegenwirken kann.

Dieses Modell ist heute in Führungskräfteentwicklung, Teamentwicklung und Change-Prozessen weit verbreitet. Denn es benennt nicht nur Symptome, sondern macht auch die tieferliegenden Ursachen sichtbar: vom fehlenden Vertrauen bis zur Vermeidung von Verantwortung.

Teams, die sich mit den fünf Dysfunktionen auseinandersetzen, gewinnen Klarheit darüber, was echte Zusammenarbeit blockiert, und wo sie ansetzen können, um Vertrauen, Engagement und Leistung zu stärken.

Was sind die fünf Dysfunktionen eines Teams?

Lencioni beschreibt die fünf Ebenen, auf denen Teams scheitern können – jeweils aufeinander aufbauend. Eine Dysfunktion bedingt oft die nächste:

1. Fehlendes Vertrauen

Ohne gegenseitiges Vertrauen bleiben Menschen in der Defensive. Sie zeigen sich nicht verletzlich, sprechen Fehler nicht offen an und vermeiden Unsicherheit. Statt gemeinsam zu lernen, sichern sie sich ab.

2. Angst vor Konflikt

Fehlt das Vertrauen, wird Konflikt vermieden. Meinungen bleiben unausgesprochen, Entscheidungen werden nicht hinterfragt. Es entsteht ein Schein von Harmonie – auf Kosten von Klarheit und Qualität.

3. Mangel an Commitment

Wenn keine echten Diskussionen stattfinden, fühlen sich Teammitglieder nicht eingebunden. Entscheidungen wirken von außen vorgegeben. Das führt dazu, dass sich kaum jemand wirklich verpflichtet fühlt.

4. Vermeidung von Verantwortung

Fehlt das Commitment, wird auch Verantwortung nicht eingefordert. Kolleginnen und Kollegen sprechen sich nicht gegenseitig auf Leistungsversprechen an. Individuelle Beiträge bleiben unverbindlich.

5. Fehlende Ergebnisorientierung

Am Ende zählt oft nur noch das eigene Aufgabenfeld oder der eigene Status – nicht mehr das gemeinsame Ziel. Teams verlieren die Fähigkeit, sich an Ergebnissen zu messen, die für alle zählen.

Wie lassen sich die fünf Dysfunktionen eines Teams überwinden?

Der Weg zur Veränderung beginnt nicht mit neuen Tools, sondern mit Haltung und Reflexion. Teams, die echte Zusammenarbeit entwickeln wollen, brauchen Räume für ehrliches Feedback und gezielte Entwicklung.

Vertrauen aufbauen

Der erste Schritt ist psychologische Sicherheit. Führungskräfte können dies fördern, indem sie selbst Offenheit zeigen, über Fehler sprechen und Schwächen nicht bestrafen, sondern nutzen.

Konflikte konstruktiv machen

Streit ist nicht das Problem, sondern wie wir damit umgehen. Teams lernen produktive Konfliktkultur durch klare Gesprächsregeln, Moderation und die Erlaubnis, Meinungsverschiedenheiten als Lernchance zu sehen.

Verbindlichkeit schaffen

Wenn alle beteiligt sind, steigt das Commitment. Entscheidungen brauchen Beteiligung – nicht zur Show, sondern zur echten Einbindung. Nur so entsteht Identifikation.

Verantwortung leben

Verantwortung wird dort gelebt, wo sie gegenseitig eingefordert wird. Teams brauchen die Kultur, sich auch ohne Hierarchie gegenseitig anzusprechen. Das braucht Übung, aber es wirkt.

Ergebnisse messbar machen

Erst wenn Ziele klar sind und gemeinsam verfolgt werden, entsteht Leistung. Teams müssen lernen, sich an gemeinsamen Ergebnissen zu messen – nicht an persönlichen Erfolgen.

Fazit: Zusammenarbeit beginnt mit Klarheit

Die fünf Dysfunktionen eines Teams bieten eine klare Diagnose für gestörte Zusammenarbeit – und einen praktischen Fahrplan zur Verbesserung. Wer sie kennt, kann bewusster führen, moderieren und entwickeln.

Teamarbeit ist kein Selbstläufer. Sie erfordert Arbeit – aber vor allem: Bewusstheit.


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An einem Strang ziehen im systemischen Coaching

Damit OKR ins Schwarze treffen

Eine häufiger Anlass für meine Unterstützung von Teams ist, dass sie gemeinsame Ziele entwickeln oder ihre bisherigen Ziele überarbeiten möchten. OKR sind dabei ein immer häufiger genutztes Tool, das hohen Nutzen erzeugt, wenn man bei der Erarbeitung ein paar Fehler vermeidet. Wie gehe ich vor bei der Moderation von OKR-Workshops?

Was sind OKR überhaupt?

OKR steht für Objectives and Key Results. Es ist ein Framework zur Zielsetzung, das in vielen modernen Unternehmen eingesetzt wird. Die Methode trennt bewusst das Was (Objective) vom Wie (Key Results).

  • Objectives sind motivierende, qualitative Ziele.
  • Key Results sind messbare Ergebnisse, an denen man erkennt, ob das Ziel erreicht wurde.

Die Moderation von OKR bedeutet, Teams dabei zu unterstützen, diese Ziele eigenständig und strukturiert zu erarbeiten.

Wofür nutzt man OKR?

OKR schaffen Fokus. Sie helfen Teams, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Statt sich in operativen Details zu verlieren, richten sich alle Beteiligten an übergeordneten Zielen aus.

Ein weiterer Nutzen: OKR fördern die Selbstverantwortung. Teams definieren ihre Ziele selbst. Das schafft Klarheit, Motivation und eine gemeinsame Richtung. Gute Moderation von OKR trägt dazu bei, diesen Prozess effektiv und partizipativ zu gestalten und so für eine hohe Akzeptanz so sorgen. Solche Ziele sorgen für Energie und gemeinsame Richtung, und können starke Impulse für einen produktiven Teamzusammenhalt erzeugen.

Die Gefahr bei der Zielentwicklung

In vielen Workshops beobachte ich das gleiche Muster: Es gibt bereits grobe Vorstellungen „von oben“, was das Team erreichen soll. Diese werden oft direkt in die Formulierung der OKR übernommen.

Das Problem: Wenn inhaltliche Vorgaben zu früh dominieren, sinkt die Kreativität. Statt ambitionierter und wirklich relevanter Ziele entstehen dann nur einfache, offensichtliche oder politisch korrekte Ziele. Das Potenzial des Teams bleibt ungenutzt.

Ohne passende Moderation von OKR entsteht so eine Liste von Zielen, die zwar auf den ersten Blick stimmig wirken, aber keine echte Wirkung entfalten.

Mein Ansatz in der Moderation von OKR

Wie gelingt es, die Kreativität des Teams zu aktivieren und gleichzeitig tragfähige OKR zu entwickeln? Aus meiner Erfahrung funktioniert ein dreistufiger Ansatz am besten:

1. Den Blick weiten: Erfolgsfaktoren sichtbar machen

Bevor wir in die Zielentwicklung starten, leite ich eine Teamübung an, die den Fokus weg vom Tagesgeschäft lenkt. Eine meiner Lieblingsmethoden:

Die gemeinsame Dankesrede bei einer Preisverleihung. Das Team stellt sich vor, es wird als bestes Team des Jahresausgezeichnet. Wofür bekommt es diesen Preis? Welche Veränderungen wurden angestoßen? Was hat den Unterschied gemacht?

Diese Übung richtet den Blick auf übergeordnete Erfolgsfaktoren, auf Wirkung statt Aktion, und bereitet den Boden für echte, bedeutungsvolle Objectives.

2. Freies Brainstorming ohne Einschränkung

Anschließend schaffe ich Raum für Ideen. Keine Filter, keine Vorgaben. Die Frage lautet: Was wäre ein echter Durchbruch für uns?

In der Moderation von OKR achte ich darauf, dass alle Perspektiven sichtbar werden – auch die unbequemen oder ungewöhnlichen. Das Ziel ist ein möglichst breites Spektrum an möglichen Objectives.

3. Strukturierung nach Zeit und Relevanz

Im dritten Schritt bringen wir Ordnung in die Sammlung. Dabei helfen zwei Kriterien:

Zeithorizont: Was wollen wir kurzfristig, mittelfristig, langfristig erreichen?

Hierarchie: Welche Ziele sind übergeordnet? Welche lassen sich daraus ableiten?

So entstehen klare, fokussierte Objectives. Die passenden Key Results folgen meist fast von selbst.

Diese strukturierte Moderation von OKR sorgt dafür, dass kreative Ideen nicht verloren gehen – und gleichzeitig realistische, umsetzbare Ziele entstehen.

Fazit: Moderation von OKR braucht Raum und Struktur

Die besten OKR entstehen nicht durch Vorgaben, sondern durch kluge Fragen. Gute Moderation von OKR schafft Raum für neue Gedanken und hilft Teams, diese zu sortieren und zu schärfen.

Wenn Sie echte Ziele finden wollen, die bewegen, dann braucht es einen klaren Prozess – und eine Moderation von OKR, die Kreativität und Klarheit zusammenbringt.


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Der Weg und Nutzen von Business Coaching

Verhalten ändern in Organisationen – vom Cargo-Kult zur echten Transformation

Erfolgreiche Teams und Unternehmen hinterfragen regelmäßig ihre Vorgehensweisen und Ansätze. Wenn aus diesen Reflexion die Einsicht entsteht, dass eine Veränderung sinnvoll wäre, beginnt oft eine lähmende Unsicherheit: Wie erreichen wir eine nachhaltige Verhaltensänderung im Unternehmen die ein fundiertes Verständnis für die Hintergründe mit einem soliden praktischen Erfahrungsschatz verbindet? Erst Erklären? Oder erst Ausprobieren?

Der Cargo-Kult: Sinn-entleerte Rituale

In den entlegenen Regionen Melanesiens entwickelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg seltsame Rituale: Einheimische errichteten aus Holz nachgebaute Landebahnen, schnitzten Kopien von Funkgeräten und hielten feierliche Zeremonien ab – in der Hoffnung, die „Cargo-Flieger“ der US-Armee würden zurückkehren und erneut Güter bringen.

Was sie nicht verstanden hatten: Die Flugzeuge kamen nicht wegen der Rituale. Sie waren Ausdruck komplexer militärischer und logistischer Prozesse.

Diese Praxis ging als Cargo-Kult in die Kulturgeschichte ein. Sie zeigt, wie leicht Menschen dazu neigen, äußerliche Handlungen nachzuahmen, ohne deren Bedeutung oder Systemlogik zu verstehen – mit skurrilen und wirkungslosen Ergebnissen.

Agiles Theater: Wenn Organisationen Transformation nur spielen

Auch in Organisationen beobachten wir heute ähnliche Phänomene. Wer hat nicht schon von Teams gehört, die täglich Stand-ups abhalten, regelmäßig Retrospektiven durchführen oder sich in zweiwöchige Sprints zwängen – und trotzdem ineffektiv, unverbunden und frustriert bleiben?

Dieses Verhalten hat einen Namen: „Agiles Theater“. Es meint das oberflächliche Übernehmen agiler Methoden, ohne das dahinterliegende Mindset zu verinnerlichen. Die Rituale sind da, aber sie bleiben leer. Wie beim Cargo-Kult verkommt das Tun zum symbolischen Akt.

Die naheliegende Reaktion auf solche Beobachtungen lautet oft: „Menschen müssen erst den Sinn verstehen, bevor sie ihr Verhalten ändern.“ Klingt vernünftig – ist aber in der Praxis nur die halbe Wahrheit.

Der Trugschluss der reinen Einsicht

Natürlich hilft es, wenn Menschen verstehen, warum eine Veränderung sinnvoll ist. Doch die Hoffnung, dass Verhaltensveränderung allein durch kognitive Einsicht entsteht, verkennt einen wichtigen Punkt: Verstehen entsteht nicht nur durch Denken – es entsteht auch durch Tun.

Wenn Teams endlos über Prinzipien diskutieren, ohne ins Handeln zu kommen, bleibt das Neue abstrakt. Es fehlt die Erfahrung, wie sich eine andere Arbeitsweise tatsächlich anfühlt, welche Herausforderungen entstehen – und vor allem: welche Vorteile sich real zeigen.

Verhalten verändern heißt: Denken und Handeln zusammenbringen

Der wirksamste Weg, Verhalten in Organisationen nachhaltig zu verändern, ist ein schrittweiser Wechsel zwischen Verstehen und Ausprobieren.

1. Ein erstes Verständnis schaffen

Bevor es losgeht, brauchen Teams ein gemeinsames Bild:

• Wozu soll die Veränderung dienen?

• Was wäre anders, wenn wir das neue Verhalten leben?

• Welche Probleme wollen wir damit lösen?

Dabei geht es nicht um perfekte Antworten – sondern um einen gemeinsamen Ausgangspunkt.

2. Erste Umsetzung – auch wenn es noch holpert

Schnell folgt der Praxistest. Methoden wie Timeboxing, Stand-ups oder neue Rollen werden ausprobiert – nicht perfekt, aber bewusst.

Dieser Schritt ist entscheidend: Nur durch das Tun werden Prinzipien erlebbar. Die Rituale bekommen Substanz. Teams entdecken, was ihnen hilft – und was nicht.

3. Reflexion und Weiterentwicklung

Nach der ersten Phase braucht es Raum zur Reflexion:

• Was hat gut funktioniert?

• Wo wurde der Sinn greifbar?

• Was fühlt sich künstlich an – und warum?

So entwickeln sich Verständnis des Sinns und Handlungskompetenz gemeinsam weiter. Das ist der Unterschied zwischen Show und echter Transformation.

Fazit: Transformation ist kein Theater

Veränderung in Organisationen gelingt nicht durch bloßes Nachahmen, aber auch nicht durch endloses Sinnsuchen. Es ist das Zusammenspiel aus Verstehen, Handeln und Reflektieren, das echtes Lernen und echte Veränderung ermöglicht.

Oder, um es mit Kurt Lewin zu sagen:

„Verstehen kann man eine Organisation erst, wenn man versucht, sie zu verändern.“


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VUCA – Zittern Sie noch oder genießen Sie schon?

Unsere Welt ist VUCA, das haben sicher die meisten schon gehört. Und auch wer es noch nicht gehört hat, hat ...

Führungskraft von Gottes Gnaden?

Städtereisen sind oft – ergänzend zu Erholung und wertvoller Zeit mit der Familie – eine große Inspiration für das große Ganze, das hinter meiner Arbeit steckt.

So geschehen unlängst auf einem Kurztripp nach Wien. In dieser großartigen Stadt ist man umgeben von greifbarer Geschichte, insbesondere Vermächtnisse des letzten österreichischen Kaisers Franz Joseph. Ja, er war der Ehemann von Sisi, aber zu welchen Erkenntnissen kann er in einem Blog über Zusammenarbeit, Kultur und Führung beitragen?

Kaiser Franz Josef war einer der letzten überzeugten Vertreter des Gottesgnadentums. Er war also der festen Überzeugung, von Geburt an von höheren Mächten auserwählt zu sein, Entscheidungen für sein Volk zu treffen und ihre Leben zu gestalten. Mitwirkung des Volks sah er als unnötige Belästigung seiner Bürgerinnen und Bürger an. So sagte er 1910 zu Theodore Roosevelt: „Ich bin der letzte Monarch der alten Schule. Es ist meine Aufgabe, meine Völker vor ihren Politikern zu schützen!“

Mich erinnert das stark an Diskussionen um das Thema Führung. Viele Menschen sind überzeugt davon, dass manche Menschen mit bestimmten angeborenen Eigenschaften ausgestattet sind, die sie zur Führungskraft machen, andere eben nicht. Führungskräfte bilden einen eigenen, ganz besonderen Schlag Mensch. Mitarbeitende dagegen sind bequem, wenn nicht sogar faul, denken nur in ihrem eigenen beschränkten Umfeld und wollen nicht mehr Verantwortung übernehmen, als sie unbedingt müssen.

Dies ist sicherlich ein überzeichnetes Bild, es gibt wohl nur noch wenige Führungskräfte, die in solchem Maße von ihrer höheren Berufung überzeugt sind.

Dennoch lohnt sich der Blick darauf, was aus dem Gottesgnadentum geworden ist, um damit auch Impulse zu den Themen Führung und Verantwortung im Unternehmen zu bekommen. Auf politischer Ebene sind bekanntlich Demokratien entstanden, in denen Bürger, ganz normale Bürger, die oberste Verantwortung auf Zeit im Staat erlangen. Und in letzter Zeit sind immer mehr basisdemokratische Ansätze in den Fokus gerückt. In ihnen wird anerkannt, dass Menschen Verantwortung übernehmen wollen und wir durch den Diskurs von vielen zwar nicht unbedingt schneller, aber nachhaltiger zum Ziel kommen. Nachhaltiger heißt an dieser Stelle, dass die gewonnenen Lösungen durch Einbezug von mehr unterschiedlichen Perspektiven besser werden, und dass sie eher akzeptiert und damit umsetzbar werden.

Höchste Zeit also, dass wir uns auch in der Steuerung von Unternehmen, vom großen Ganzen bis zum einzelnen Team, damit vertraut machen: Verantwortung auf Zeit, Selbstverantwortung der/s Einzelnen, und ein transparenter Dialog über den Weg in die Zukunft können langfristig in eine bessere Zukunft führen.

(Foto: depositphotos; Wir sehen hier nicht Franz Joseph I, sondern Erzherzog Karl vor der Hofburg)


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Unsere Welt ist VUCA, das haben sicher die meisten schon gehört. Und auch wer es noch nicht gehört hat, hat ...

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VUCA – Zittern Sie noch oder genießen Sie schon?

Unsere Welt ist VUCA, das haben sicher die meisten schon gehört. Und auch wer es noch nicht gehört hat, hat es sicher schon gefühlt. Was gestern richtig und wichtig war, ist morgen vielleicht schon überholt. Manchmal ist das Richtige auch dann noch nicht klar oder so komplex, dass es nicht als einfache Ursache-Wirkung beschrieben werden kann. Und manchmal sind die Dinge alles auf einmal.

VUCA ist ein englisches Akronym für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit, das die veränderte Welt seit Ende des 20. Jahrhunderts beschreibt. Ich ging lange davon aus, dass die Erkenntnis und der Begriff im Umfeld der US Army entstanden. Nun durfte ich lernen, dass Warren Bennis und Burt Nanus bereits 1985 in ihrem Buch „Leaders. The Strategies For Taking Charge” das Konzept im Business-Bereich beschrieben haben und es von dort den Weg in die Militärwelt gefunden hat.

Wichtig ist mir, dass wir mit dieser Beobachtung, „die Welt ist eben VUCA“ nicht stehen bleiben. Wir haben den Auftrag, diese Welt zu erhalten und vielleicht sogar etwas besser zu machen. Irgendwie müssen wir mit diesem „VUCA“ umgehen, denn eine andere Welt haben wir nicht.

Eine bewährte Antwort auf VUCA sind die „VUCA Capabilities“. Sie zeigen, wie Führungskräfte und Teams auch in einer VUCA-Welt handlungsfähig und erfolgreich bleiben können.

Vision

Gerade wenn die Welt keine einfachen Antworten gibt, ist es wichtig, eine eigene Vision zu entwickeln, mit anderen darüber in den Austausch zu gehen und sich immer wieder darauf wie auf einen Nordstern zu beziehen.

Understanding

Dieser Begriff hat 2 wertvolle Aspekte. Zum einen ist es wichtig, die Welt so gut wie möglich verstehen zu versuchen, durch Daten, Befragungen, Recherchen, auch wenn von Anfang an klar ist, dass das Bild nie 100% fertig und eindeutig ist. Jeder Schritt zum  Verstehen der Welt hilft, bessere Entscheidungen zu fällen. Und dabei sollte man sich nicht auf eigenes Wissen und Ansichten verlassen, sondern bewusst offen sein für neue Impulse von außen.

Der andere Aspekt ist, für sich selbst und andere Menschen um sich herum Verständnis zu zeigen, dass die VUCA-Welt manchmal anstrengend und frustrierend sein kann. Das fördert die emotionale Sicherheit, auch in Unsicherheit vorwärts zu gehen und Fehlschläge als Lernerfahrungen in Kauf zu nehmen.

Clarity & Communication

Wenn wir also alle im selben VUCA-Boot sitzen, sollten wir es uns gegenseitig so einfach wie möglich machen. Klarheit im eigenen Handeln und Kommunizieren hilft, unterschiedliche Meinungen, Ansichten und Persönlichkeiten zu integrieren, und gemeinsam vorwärts zu kommen.

Agility & Adaptability

die Fähigkeit, mögliche Wege zu finden, auszutesten und daraus zu lernen. Ob es um Produkte geht, um Organisation oder um die eigene persönliche Entwicklung, es gibt kein allgemeingültiges und eindeutiges Richtig mehr. Und es ist oft nicht mehr schlüssig vorherzusehen, welche Ansätze erfolgsversprechend sind und welche nicht. Also gilt es, Lösungen auszuprobieren und Erfahrungen zu machen. Wer dabei nie scheitert, muss sich überlegen, ob er mutig und innovativ genug war.

Die VUCA Capabilities geben wichtige Impulse für Erfolg in der heutigen veränderlichen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Welt. Sie sind genauso wertvoll im Privaten wie im Beruflichen, für einzelne Menschen, Führungskräfte wie Mitarbeiter, und auch für Teams und Organisationen. Lassen Sie uns gerne ins Gespräch darüber kommen, wie Sie die VUCA Capabilities nutzen können, um die vielen sich bietenden Chancen der heutigen Welt zu nutzen.


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