Eine häufiger Anlass für meine Unterstützung von Teams ist, dass sie gemeinsame Ziele entwickeln oder ihre bisherigen Ziele überarbeiten möchten. OKR sind dabei ein immer häufiger genutztes Tool, das hohen Nutzen erzeugt, wenn man bei der Erarbeitung ein paar Fehler vermeidet. Wie gehe ich vor bei der Moderation von OKR-Workshops?

Was sind OKR überhaupt?

OKR steht für Objectives and Key Results. Es ist ein Framework zur Zielsetzung, das in vielen modernen Unternehmen eingesetzt wird. Die Methode trennt bewusst das Was (Objective) vom Wie (Key Results).

  • Objectives sind motivierende, qualitative Ziele.
  • Key Results sind messbare Ergebnisse, an denen man erkennt, ob das Ziel erreicht wurde.

Die Moderation von OKR bedeutet, Teams dabei zu unterstützen, diese Ziele eigenständig und strukturiert zu erarbeiten.

Wofür nutzt man OKR?

OKR schaffen Fokus. Sie helfen Teams, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Statt sich in operativen Details zu verlieren, richten sich alle Beteiligten an übergeordneten Zielen aus.

Ein weiterer Nutzen: OKR fördern die Selbstverantwortung. Teams definieren ihre Ziele selbst. Das schafft Klarheit, Motivation und eine gemeinsame Richtung. Gute Moderation von OKR trägt dazu bei, diesen Prozess effektiv und partizipativ zu gestalten und so für eine hohe Akzeptanz so sorgen. Solche Ziele sorgen für Energie und gemeinsame Richtung, und können starke Impulse für einen produktiven Teamzusammenhalt erzeugen.

Die Gefahr bei der Zielentwicklung

In vielen Workshops beobachte ich das gleiche Muster: Es gibt bereits grobe Vorstellungen „von oben“, was das Team erreichen soll. Diese werden oft direkt in die Formulierung der OKR übernommen.

Das Problem: Wenn inhaltliche Vorgaben zu früh dominieren, sinkt die Kreativität. Statt ambitionierter und wirklich relevanter Ziele entstehen dann nur einfache, offensichtliche oder politisch korrekte Ziele. Das Potenzial des Teams bleibt ungenutzt.

Ohne passende Moderation von OKR entsteht so eine Liste von Zielen, die zwar auf den ersten Blick stimmig wirken, aber keine echte Wirkung entfalten.

Mein Ansatz in der Moderation von OKR

Wie gelingt es, die Kreativität des Teams zu aktivieren und gleichzeitig tragfähige OKR zu entwickeln? Aus meiner Erfahrung funktioniert ein dreistufiger Ansatz am besten:

1. Den Blick weiten: Erfolgsfaktoren sichtbar machen

Bevor wir in die Zielentwicklung starten, leite ich eine Teamübung an, die den Fokus weg vom Tagesgeschäft lenkt. Eine meiner Lieblingsmethoden:

Die gemeinsame Dankesrede bei einer Preisverleihung. Das Team stellt sich vor, es wird als bestes Team des Jahresausgezeichnet. Wofür bekommt es diesen Preis? Welche Veränderungen wurden angestoßen? Was hat den Unterschied gemacht?

Diese Übung richtet den Blick auf übergeordnete Erfolgsfaktoren, auf Wirkung statt Aktion, und bereitet den Boden für echte, bedeutungsvolle Objectives.

2. Freies Brainstorming ohne Einschränkung

Anschließend schaffe ich Raum für Ideen. Keine Filter, keine Vorgaben. Die Frage lautet: Was wäre ein echter Durchbruch für uns?

In der Moderation von OKR achte ich darauf, dass alle Perspektiven sichtbar werden – auch die unbequemen oder ungewöhnlichen. Das Ziel ist ein möglichst breites Spektrum an möglichen Objectives.

3. Strukturierung nach Zeit und Relevanz

Im dritten Schritt bringen wir Ordnung in die Sammlung. Dabei helfen zwei Kriterien:

Zeithorizont: Was wollen wir kurzfristig, mittelfristig, langfristig erreichen?

Hierarchie: Welche Ziele sind übergeordnet? Welche lassen sich daraus ableiten?

So entstehen klare, fokussierte Objectives. Die passenden Key Results folgen meist fast von selbst.

Diese strukturierte Moderation von OKR sorgt dafür, dass kreative Ideen nicht verloren gehen – und gleichzeitig realistische, umsetzbare Ziele entstehen.

Fazit: Moderation von OKR braucht Raum und Struktur

Die besten OKR entstehen nicht durch Vorgaben, sondern durch kluge Fragen. Gute Moderation von OKR schafft Raum für neue Gedanken und hilft Teams, diese zu sortieren und zu schärfen.

Wenn Sie echte Ziele finden wollen, die bewegen, dann braucht es einen klaren Prozess – und eine Moderation von OKR, die Kreativität und Klarheit zusammenbringt.


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